Zivilschutz
- Alarmieren (122)
- Retten (helfen, flüchten)
- Löschen (nur wenn man sich selbst nicht in Gefahr bringt)
Der Notruf
1. Grundsatz: bewahren Sie Ruhe. Es ist für die Person am Telefon in der Leitstelle enorm wichtig, viele und möglichst genaue Informationen von Ihnen zu bekommen. Es kommt immer wieder vor, dass der Anrufer lediglich den Notfall meldet, jedoch aus Nervosität vergisst, zu sagen wo Hilfe gebraucht wird.
Folgende Punkte ("die 4 W") sollten Ihre Angaben unbedingt enthalten:
WER spricht
Keine Angst, wir wollen Ihnen nichts anhaben. Jedoch kann der Disponent in der Leitstelle anhand Ihres Namens wertvolle Informationen über den Einsatz-Ort erlangen, falls Ihnen die Adresse entfallen ist.
WAS ist passiert
Wenn es möglich ist, teilen Sie Ihrem Gegenüber alle Informationen (Verletzte, beteiligte Fahrzeuge, Größe eines Brandes, Gefahren) die sie haben, mit. Diese Informationen benötigt der Disponent in der Zentrale um die richtigen und vor allem genügend Einsatzkräfte zu entsenden.
WO wird Hilfe benötigt
Der wichtigste Punkt. Sollten es passieren, dass Sie das wer, was oder wie vergessen, kann die Leitstelle aufgrund des "wo" zumindest die Einsatzkräfte dorthin dirigieren. Die weiteren Alarmierungen erfolgen dann automatisch.
WIE - Hinweise auf besondere Umstände
Sollten Sie noch ergänzende Informationen haben, teilen Sie diese mit. Es hilft den Einsatzkräften bereits bei der Anfahrt, die richtigen Maßnahmen vorzubereiten.
Scheuen Sie nicht davor, auch im Zweifelsfall die Feuerwehr zu rufen. Der oder die Menschen, welche rasche Hilfe benötigen, werden es Ihnen danken !
Was passiert wenn ich die Feuerwehr umsonst gerufen habe?
Gar nichts!
Handeln Sie nach dem Grundsatz "im Zweifelsfall anrufen". Es gilt für uns das Motto "lieber einmal umsonst ausgefahren, als einmal zu wenig oder zu spät". Oft verstreichen wertvolle Minuten, ja sogar Stunden wenn Passanten oder Zeugen keinen Notruf absetzen, weil sie sich nicht sicher sind. Auch der falsche Gedanke "es wird schon jemand anderer anrufen" könnte einem in Not geratenen Menschen, der rasche Hilfe braucht, zum Verhängnis werden. Schon morgen könnten Sie unverschuldet in Not geraten und auf die Courage eines anderen Mitmenschen angewiesen sein. Es ist kein Problem, wenn der Notruf schon gemeldet wurde. Der Leitstellendisponent wird Ihnen mitteilen, dass das Ereignis schon bekannt ist und sich bei Ihnen für den Anruf bedanken.
Böswillige und falsche Alarmmeldungen sowie absichtliche Irreführungen sind jedoch keine Kavaliersdelikte, werden polizeilich verfolgt und geahndet!
Notruf: 122
Wir sind für Sie da - 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr!
Die Alarmierung der freiwilligen Feuerwehren in Österreich erfolgt hauptsächlich über die stille Alarmierung. Im Einsatzfall werden diese FME (Pager), die die Freiwilligen Feuerwehrmitglieder bei sich tragen, durch die Leitstelle ausgelöst.
Weiters gibt es noch rund 8200 in den Gemeinden stationierte Sirenen, diese dienen aber nicht nur den Einsatzkräften, sondern auch der Zivilbevölkerung.
Für den Katastrophenfall wurde ein umfangreiches Warn- und Alarmsystem aufgebaut, welches die Zivilbürger vor drohenden Gefahren warnen soll. Sollte es tatsächlich einmal zu einer Warnung kommen, ist es von Vorteil, wenn Sie die Signale unterscheiden können. In weiterer Folge werden Sie von Fernseh- und Rundfunkstationen über die Gefahren informiert.
Nachstehend finden Sie die Sirenen-Signale übersichtlich und einfach zusammengefasst:
Gleichbleibender Dauerton in der Länge von 3 Minuten. Dieses Signal wird ausgelöst, wenn die Bevölkerung vor herannahenden Gefahren gewarnt werden soll. Radio und TV (ORF) einschalten, hier werden Sie genauer informiert.
Alarm (1 Minute auf- und abschwellender Heulton)
Ein auf- und abschwellender Heulton von 1 Minute. Dieses Zeichen steht für "Alarm". Eine Gefahr steht unmittelbar bevor. Radio und TV beachten und den Verhaltensmaßnahmen folgen.
Entwarnung (1 Minute Dauerton)
gleich bleibender Dauerton von 1 Minute. Dieser kann nur nach vorausgegangenem Alarmsignal ausgelöst werden und bedeutet "Ende der Gefahr". Beachten Sie aber weiterhin die Durchsagen im Radio und TV.
Feuerwehreinsatz (3 x 15 Sekunden, Unterbrechung 2 x 7 Sekunden)
Sirenensignal für die Feuerwehr, bedeutet sofortiges Einrücken in das Gerätehaus.
Sirenenprobe (15 Sekunden Dauerton)
Jeden Samstag erfolgt in den Gemeinden um 12.00 Uhr mittags eine Sirenenprobe.
Jeden ersten Samstag im Oktober: Zivilschutz-Probealarm mit allen Signalen
Im Oktober wird in Österreich jedes Jahr ein Zivilschutz Probealarm mit allen Signalen durchgeführt, um einerseits die Sirenen zu testen und die Bevölkerung mit den Alarmsignalen vertraut zu machen. Spitzen also auch Sie Ohren, es kann lebenswichtig sein!
Wissen Sie, dass
- fast jeder Brand klein anfängt?
- Klein- und Entstehungsbrände mit Feuerlöscher sehr effektiv bekämpft werden können?
- ein nicht bekämpfter Kleinbrand schnell zum Großbrand werden kann?
- ein Großbrand Leben kosten könnte und Ihr Eigentum zerstören kann?
- auch die Feuerwehr eine bestimmte Zeitspanne benötigt, um zum Einsatzort zu gelangen?
Wollen Sie nun doch einen Feuerlöscher? Sehr gut! Aber Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher!
Zunächst unterscheidet man Dauerdruck-, Auflade- und Gaslöscher
Bei Dauerdrucklöschern
befindet sich das Treibmittel mit dem Löschmittel in einem Druckbehälter. Der Nachteil ist allerdings, dass eine geringe Undichtigkeit des Behälters zur Funktionsunfähigkeit des Gerätes führt. Diese Löscher gibt es schon zu recht günstigen Preisen.
Bei Aufladelöschern
erfolgt das 'scharfmachen' oder aufladen erst unmittelbar vor dem Gebrauch. Hier wird das Treibgas in einer separaten Patrone mitgeführt und erst zum Löschmittel geführt, wenn man den Löscher entsichert. Dies ist das modernere und wartungsfreundlichere System.
Der Gaslöscher
besteht aus einem Löschmittelbehälter, bei dem das Gas gleichzeitig Löschmittel und Treibgas in einem ist. Diesen Typ von Feuerlöscher wird man in privaten Haushalten weniger antreffen.
Das war es noch nicht ganz, es gibt noch die eine oder andere Kleinigkeit zu beachten!
Es gibt keinen 'Universalfeuerlöscher' für alle Brände!
Man unterscheidet die Feuerlöscher nach Brandklassen und nach Löschmitteln.
Wenn man das falsche Löschmittel für eine Brandklasse anwendet, kann man schnell das Gegenteil dessen erreichen, was man im Sinn hatte!
Beispielsweise Benzinbrände, bei denen der Brennstoff auf dem Löschwasser schwimmt und weiterbrennt.
Generell gibt es 5 Brandklassen
Brandklasse A
Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter
Glutbildung verbrennen. Beispiele: Holz, Papier, Stroh, Textilien, Kohle, Autoreifen
Brandklasse B
Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen Beispiele: Benzin, Benzol, Öle,
Fette, Lacke, Teer, Äther, Alkohol, Stearin, Paraffin
Brandklasse C
Brände von Gasen Beispiele: Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Erdgas, Stadtgas
Brandklasse D
Brände von Metallen Beispiele: Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium und deren
Legierungen
Brandklasse F
Brände von Speisefette und -öle in Frittier und Backgeräten: Speisefett, Frittierfett
Es gibt 5 unterschiedliche Löschmittel in Feuerlöschern
Wasser
ist zugelassen für Brandklasse A. Wasser ist ein effektives Löschmittel für Feststoffbrände, zum Löschen von Flüssigbränden ist Wasser aber völlig ungeeignet, da es zum Beispiel beim Auftreffen auf brennendes Fett eine explosionsartige Ausbreitung des Feuers verursacht, was zu Verletzungen führen kann.
Schaum
ist zugelassen für die Brandklassen A und B. Da der Löschschaum gesundheitsunbedenklich und biologisch abbaubar ist, eignet er sich besonders für den Einsatz in der Wohnung. Umliegende Einrichtungsgegenstände werden durch Schaum weniger beeinträchtigt, da der Brandherd gezielter bekämpft werden kann. Somit ist er auch für den privaten Haushalt empfehlenswert. Auch Fettbrände können hiermit gelöscht werden, da der Schaum eine erstickende Wirkung hat. Bei Alkohol- und Lösungsmittelbränden ist der Schaumlöscher nur eingeschränkt nutzbar.
Pulver
ABC-Pulver ist zugelassen für die Brandklassen A, B, und C und ist damit das universellste Löschmittel mit einer hohen Löschwirkung. Es wird häufig eingesetzt in öffentlichen Bereichen, bei Autofeuerlöschern, in Heizungskellern und vielen anderen Einsatzgebieten, bei denen ein möglichst umfassender Schutz gewährleistet werden soll und die Ursachen des Feuers vielfältig sein können.
BC-Pulver ist zugelassen für die Brandklassen B und C. Im privaten Bereich ist dieses Löschmittel nicht oft anzutreffen.
D-Pulver ist nur für Metallbrände geeignet und kommt in einem privaten Haushalt kaum zum Einsatz.
Der Nachteil von allen Pulverarten ist die starke Staubentwicklung beim Austritt aus dem Löscher. Aus diesem Grund ist der Einsatz in der Privatwohnung nicht empfehlenswert, da umliegende, vom Feuer nicht betroffene Einrichtungsgegenstände in Mitleidenschaft gezogen werden können. Metalle, die mit Löschpulver in Berührung kommen, fangen viel schneller an zu Rosten und mit Lebensmittel sollte es auch nicht in Berührung kommen, was den Einsatz bei Küchenbränden zum Problem macht.
Löschgas (Kohlendioxid, Edelgase)
ist zugelassen für Brandklasse B. Bei bestimmten Löscherausführungen ist auch eine Zulassung für die Brandklasse C möglich. Gas ist das sauberste Löschmittel, da es rückstandslos löscht. Für den Privathaushalt jedoch fast ungeeignet, da man mit dem Gaslöscher nur brennende Flüssigkeiten und eventuell Gase, jedoch keine festen Stoffe wie Holz löschen kann, zumindest hat man dabei keinen großen Erfolg. Der Kohlendioxidlöscher eignet sich hervorragend bei Bränden in Elektronik (Computer, Fernseher), da er völlig rückstandsfrei löscht. Da die Einsatzgebiete sehr eingeschränkt sind, ist der Kohlendioxidlöscher eine ideale Ergänzung, ist es jedoch der einzige Löscher im Haus, hat man die falsche Wahl getroffen!
Fettbrandlöscher
Die meisten Brände von Fetten oder Ölen entstehen in Pfannen oder Fritteusen. Die spezifische Brandklasse wird mit dem Buchstaben „F“ spezifiziert. Löschen Sie Fettbrände zur Vermeidung von Gefahren für Leib und Leben niemals mit Wasser. Das Wasser würde sich aufgrund der hohen Temperaturen des Brandes sofort in Wasserdampf wandeln und mit Öltröpfchen mischen. Der Vorgang verläuft so schnell, dass er explosionsartige Auswirkungen hat und zu schweren Verbrennungen durch eine enorme Ölexplosion führt. Halten Sie einen Fettbrandlöscher vor. Schon eine kleine Unachtsamkeit oder Ablenkung führt schnell zu einem Fettbrand, beugen Sie daher vor.
Dazu eine Übersicht:
In unserer Gesellschaft ist jeder auf eine Stromversorgung angewiesen, die funktioniert. Wie abhängig wir alle vom Strom sind, haben großflächige Ausfälle bereits weltweit bewiesen. Alltäglich verwendete Dinge, die für uns selbstverständlich sind, können im Anlassfall einfach nicht mehr verwendet werden. Wir sollten uns diese Situation nur einmal vorstellen und jeder einzelne wird für sich selbst bemerken welche Bedeutung der Strom in unserem Umfeld hat.
Wenn die Stromversorgung ausfällt, sind folgende Punkte zu beachten:
- Ist der Strom ausgefallen, gilt allererst: Ruhe bewahren!
- Ein Stromausfall ist KEIN Notfall darum melden Sie diesen NICHT unter den Notfallnummern für Feuerwehr, Rettung oder ähnliches.
- Schalten sie alle Elektrogeräte, ausgenommen die Beleuchtung, aus vor allem jene die beim Wiedereinschalten Gefahren bergen können, z.B. Herdplatten, Bügeleisen, Mixer, rotierende Maschinen, Werkzeuge wie Kettensägen oder elektrische Kreissägen.
- Um sich in der Dunkelheit zu Recht zu finden ist es sinnvoll, eine funktionstüchtige Taschenlampe, eine Campinglampe oder Kerzen im Haus zu haben.
- Vermeiden Sie unnötiges Öffnen von Kühl- und Gefriergeräten, damit Ihre Lebensmittel nicht verderben.
- Setzten Sie batteriebetriebene Kommunikationsgeräte (Radio, Handy) sinnvoll ein, um notwendige Informationen zur Versorgungsunterbrechung zu erhalten.
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:
Schalten Sie ein batteriebetriebenes Radio ein (einen Alternative kann auch das Autoradio darstellen).
Benutzen Sie Ihr Smartphone und erkundigen sich auf der Homepage www.tiwag-netz.at („Versorgungsunterbrechungen“)
Können Sie Hinweise geben, um die Fehlerstelle rasch zu orten haben Sie sonstige zweckdienliche Informationen zur Störungursache, dann erreichen Sie die 24 Stunden-Störungshotline unter der Nummer:
Mehr Informationen zum Zivilschutz in Ihrem Gemeindeamt oder unter: www.siz.cc oder www.tirol.gv.at
Häufige Ursache für Brände in Küchen ist vergessenes Essen auf dem Herd.
Noch weitaus gefährlicher ist die sogenannte Fettexplosion.
- Sie mögen jetzt vielleicht denken "Explosion klingt so gewaltig, bei mir kann eigentlich nichts explodieren"
- Jedoch wird brennendes Fett in der Pfanne oder in der Fritteuse allzu oft unterschätzt
- Meist wird versucht, die relativ kleine Flamme mit Wasser zu löschen. Doch dies ist der größte Fehler, den man machen kann!
Warum? Was passiert da im Topf?
- Beim Eindringen des Wassers in tiefere Schichten von brennendem Fett oder Öl kommt es zu einer schlagartigen Verdampfung des Wassers (aus einem Liter Wasser werden 1.700 Liter Wasserdampf)!
- Dadurch wird das brennende, flüssige Fett eruptionsartig aus dem Behälter herausgeschleudert.
- Durch das entstehende Verhältnis zwischen Fettteilchen und Luft ("günstiges" Mischungsverhältnis zwischen brennbaren Stoff und Sauerstoff) kommt es zu einer explosionsartigen Verbrennung.
- Diese Explosionen können für einen Menschen, der sich in unmittelbarer Nähe befindet, tödlich enden.
Deswegen bei Fettbränden immer einen Deckel oder anderen abdeckenden Gegenstand verwenden, um das Feuer damit zu ersticken!
- Weiteres sinnvolles Löschmittel wäre auch eine Löschdecke.
- Stellen Sie sich vor, Sie stehen direkt neben dieser Friteuse, keine schöne Vorstellung! Oder?
- In einer Wohnung hätte diese Fettexplosion mit großer Wahrscheinlichkeit zur kompletten Zerstörung der Küche oder gar der ganzen Wohnung geführt.
- Vom Personenschaden einmal abgesehen.